Abstracts der Vorträge NEON-Plenum
Nutzer wirksam beschreiben - Customer Journey visualisieren, Effekte trennen und kompakt analysieren
Sexy und intuitiv wie Instagram und Pinterest zusammen: das Experience Graph Tool
Natalie Schmidt, Ipsos UU
Ein Tool so schick und intuitiv wie Instagram und Pinterest in einem, kombiniert mit einemExperience Graph, der keine Fragen offenlässt. Das Customer Journey Mapping-Tool bietet die besten Voraussetzungen, um selbstbewusst in eine Zukunft größter gesellschaftlicher und wirtschaftlicher Veränderungen zu blicken innerhalb derer das Customer-Journey-Erlebnis mit auf den Menschen ausgerichteten, umfassenden Tools erlebbar gemacht wird. Das Customer Journey Mapping-Tool verspricht ein tolles Research-Erlebnis, das im Look&Feel von Instagram/ Pinterest daherkommt – nur eben mit der eigenen Zielgruppe. Das Tool lebt von seiner intuitiven Bedienbarkeit. Intuitive Dahsboards mit Filter- und Tagging-Optionen, automatische Videotranskription und thematische Keyword-Clouds helfen dabei in der täglichen Arbeit Analysen schneller, effizienter, strukturierter und lebendiger umzusetzen.
DisplayR – Ein „Game changer“ für die Marktforschung!?
Alexander Skorka, MIQUVA
Stellen Sie sich vor, es wäre möglich, Prozessschritte, wie Datenaufbereitung, Analyse, Visualisierung und die Entwicklung der Geschichte miteinander zu verschmelzen. Bisher sequenziell stattfindende Aufgaben laufen parallel und können von ein und derselben Person, dem Marktforscher, durchgeführt werden. Das ist tatsächlich kein Wunschdenken mehr. DisplayR ist eine interessante Alternative zu SPSS, Excel und PowerPoint und genauso mächtig, dabei jedoch einfach zu bedienen. Durch die vielen auf Knopfdruck verfügbaren Analysemethoden ist es ein Tool für „Jedermann“, lässt aber auch dem anspruchsvollen Forscher durch die Integration von R keine Wünsche offen. Das Besondere an DisplayR ist für mich die Arbeits- und Denkweise: Explorativ mit Daten zu arbeiten und dabei die Geschichte zu entwickeln, die die geschäftliche Frage des Kunden prägnant beantwortet. Der klassische „Frage-für-Frage“-Report, der einfach der Fragebogenlogik folgt und jede Frage in ihrer Gänze visualisiert, kann den Ruhestand antreten. DisplayR ist in Deutschland noch nicht so bekannt und verbreitet, hat aber weltweit eine schnell wachsende Fanbasis. Wenn man BI-Lösungen wie Tableau und PowerBI außen vorlässt, hat DisplayR aus meiner Sicht großes Potenzial, das Leben der Marktforschenden zu erleichtern.
Mit interactive Maps & Advanced Analytics marktspezifische Aspekte verdeutlichen
Dr. Robert Orlowski, Psyma
Das Tool sammelt Daten und hält sie aktuell. Vordefinierte KPI werden ermittelt. Länder-, Marken- und Nutzerstruktureffekte werden isoliert und bereinigt. Offene Antworten werden automatisiert übersetzt und hinschtlich ihres Sentiments ausgewertet. Die Visualisierung erfolgt auf einer interaktiven Karte, die als html ausgegeben und leicht geteilt oder in bestehende Dashboards integriert werden kann.
Der Autopilot für die Marktforschung - tausende individualisierte Reports automatisiert erstellen
Dr. Benedikt Köhler, DataLion
Wir befinden uns im Jahr 2022. Künstliche Intelligenz und Automatisierung hat fast unser gesamtes Leben verändert. Unser ganzes Leben? Nein! In vielen Marktforschungsabteilungen und Instituten sitzen nach wie vor viele kluge Köpfe und kopieren Zahlen per Copy & Paste, formatieren im Minutentakt Schriftarten und Absätze und laden Datensätze herunter, um sie an anderer Stelle wieder hochzuladen. In diesem kurzen Einblick in die Praxis zeigt Dr. Benedikt Köhler, wie eine sinnvolle Arbeitsteilung zwischen Maschine und Mensch aussehen kann und wie Marktforscherinnen und Marktforscher mit Hilfe der DataLion-Software ihr Reporting auf „Autopilot“ schalten können, um die Hände und den Kopf frei zu haben für die wirklich wichtigen Dinge – das Verwandeln von Daten in Informationen durch Analyse und Interpretation.
(Agiles) Konzept-Testing & DIY
Pretesting-Plattform Kvest
Dr. Ella Jurowskaja, EARSandEYES
Mit kvest.com haben wir eine Pretesting-Plattform entwickelt, die es dem Kunden ermöglicht, genau dann auf Marktforschung zuzugreifen, wenn der Bedarf da ist – ohne Abo- oder Lizenzmodell. Bei kurzfristigen Entscheidungen zwischen mehreren Stimuli, beispielsweise Designs, Werbemitteln oder Produktkonzepten, kann ein entsprechender Pretest aus der kvest-Bibliothek ausgewählt werden. Dieser wird vom Anwender mit wenigen Klicks selbst konfiguriert, und schon kann die Befragung starten. Die Ergebnisse stehen durchschnittlich binnen 48 Stunden in einem Echtzeit-Dashboard aufbereitet zur Verfügung. Durch ein integriertes Online-Panel können mit kvest.com selbstverständlich auch Studien weltweit durchgeführt werden.
Für EARSandEYES stand und steht automatisierte Marktforschung keinesfalls im Widerspruch zur Full-Service-Kompetenz des Instituts. Ganz im Gegenteil! Wir sehen in der automatisierten Marktforschung eine ebenfalls sinnvolle und zielführende Ergänzung unseres bestehenden Portfolios. Mit kvest.com bieten wir unseren Kunden ein sinnvolles DIY-Tool zur agilen Entscheidungsfindung an und machen so Markforschung auch denjenigen zugänglich, denen es an Zeit und/oder Budget mangelt. Aber auch Usern mit nur wenig oder keiner Research-Erfahrung bietet kvest.com mit seiner einfachen Usability nun die Möglichkeit, Marktforschung zu betreiben.
Gamification in der Marktforschung: Mit Chipgame Absatzeffekte und Kannibalisierung prognostizieren
Chris Schachinger, INNOFACT
Einkaufssituationen zu simulieren, ist regelmäßig komplex. Eine Möglichkeit, die Komplexität zu reduzieren, ist ein Spiel aus der Entscheidung zu machen. So handelt der Proband intuitiver und impliziter. Besonders geeignet ist dies für strategisch bedeutsame Themen: Je wichtiger die Entscheidungen, desto höher muss das echte Involvement der Probanden sein. Das geht nur, wenn Befragungen als spannender Content verstanden werden. Die Idee war daher, ein Studiendesign zu entwickeln, das Befragte in einer spielerischen Situation einbindet und dabei so einfach wie möglich die wichtigsten Messwerte einer Einkaufssituation messen kann. Durch den unkomplizierten Aufbau der Methode gibt es keine „Blackboxes“, der Ablauf ist immer nachvollziehbar und sie ist kostengünstig umzusetzen. INNOFACT präsentiert daher ein Beispiel wie die Anpassung von Sortimenten, die Erweiterung oder Optimierung von Produktranges oder Kannibalisierungseffekte untersucht werden können – mit dem INNOFACT Chipgame.
Prototyping von Service Advertisements mit KI-gestützter Textgenerierung
Markus Edgar Hormeß, Workplayexperience
"Service Advertisements" ist eine Prototyping-Methode, bei der z. B. mit einfachen Werbepostern die zentrale Wertversprechen und der wahrgenommene Wert eines neuen Angebots visualisiert und testbar gemacht werden. Sie werden oft in frühen Phasen der Entwicklung in Form von einfachen Skizzen mit Stift und Papier eingesetzt bzw. später in Form von experimentellen Landing Pages. Mit Hilfe von KI-gestützten Copywriting Werkzeugen wie Headlime.com oder Conversion.ai können selbst Ungeübte passende Texte und Slogans für ihre Konzeptideen in überraschend hoher Qualität generieren lassen und so innerhalb von wenigen Minuten ansprechende Werbeposter oder sogar Landing Pages erstellen. In Kombination mit dem Online-Whiteboard Miro und dem Zugriff auf Bilddatenbanken entsteht so ein mächtiges Prototyping-Werkzeug, das selbst Ungeübte in kurzer Zeit erlernen und einsetzen können (z. B. innerhalb eines Konzeptworkshops). In dieser Session präsentiert Markus Hormeß, wie Service Advertisments und die KI-gestützten Copywriting-Werkzeuge konkret eingesetzt werden können.
Der „Arbeitsalltag": Projektmanagement, Präsentationstechnik, Compliance
Open Data: Wertvolle Datenschätze für die Marktforschung. Wo finden, wie heben?
Michael Stanko, Stanko & Partner GmbH
Die Menge der frei über das Internet zugänglichen Daten wächst ungebrochen. Geeignete offene Daten für die eigenen Marktforschungsfragen zu finden, ist jedoch eine Herausforderung. Hat man sie erst einmal gefunden, überraschen die Vielfalt der angebotenen Datenformate und die vielschichtigen inhaltlichen Strukturen der Dateien. Der Vortrag zeigt zunächst, wie und wo sich offene Daten im Netz finden lassen. Und worauf dabei zu achten ist: Sowohl unter Aspekten des Data-Managements als auch in rechtlicher Hinsicht. Sodann, mit welchen Tools sich diese Daten effizient und reproduzierbar in einem strukturierten Workflow nutzen lassen – denn mit der üblichen Office-Software gerät man schnell an die Grenzen der ökonomisch vertretbaren Verwertbarkeit. An einem Beispiel wird gezeigt, wie sich erst durch das Zusammenführen von Open Data aus verschiedenen Quellen mit der Entwicklungsumgebung R ein Mehr an Erkenntnissen gewinnen lässt.
Einfach compliant – mit LegalTegrity’s digitalem Hinweisgebersystem Missstände aufdecken
Dr. Thomas Altenbach, LegalTegrity
Unternehmen und Behörden sollten spätestens jetzt damit beginnen, interne Prozesse für den Umgang mit Hinweisgebern und ihren Meldungen zu entwickeln und diese zu kommunizieren.
"Spätestens jetzt", da:
- das Hinweisgeberschutzgesetz als Umsetzung der EU-Whistleblowing-Richtlinie in Deutschland kurz vor der Verabschiedung steht. Dem Gesetz zufolge sind Unternehmen mit mehr als 50 Mitarbeitenden verpflichtet, eine Möglichkeit der vertraulichen – schriftlichen und/oder mündlichen – Meldung von bestimmten Regelverletzungen und Gesetzesverstößen einzurichten. Zudem dürfen für den Meldenden keine negativen Konsequenzen aus seiner Meldung ergehen,
- ein Hinweisgebersystem Kernelement einer Speak-Up-Kultur in modernen Unternehmen ist,
- mit dem Aufdecken interner Fehlentwicklungen der Unternehmenserfolg nachhaltig gesichert werden kann.
Nun stellt sich die Frage, was bedeutet dies für Unternehmen und wie können diese den Anforderungen möglichst einfach und effizient nachkommen?