Köpfe der Marktforschung
„Marktforschung kann einen extrem wertvollen Beitrag bei der Transformation in eine nachhaltige Gesellschaft leisten“
Das Leitthema der Transformation hin zu einer nachhaltigen Gesellschaft hat auch im Jahrbuch der Marktforschung 2024 großen Raum eingenommen. In der Rubrik „Köpfe der Branche“ kommen Marktforschinnen und Marktforscher zu Wort, die in den Medien sichtbar Stellung zu diesem Thema bezogen haben. Um die Sichtbarkeit objektiv zu erfassen, haben wir die Auswahl der Köpfe marktforscherisch begleiten lassen. Als Partner hat Bakamo mit seinrem Gründer Daniel Fazekas die Redaktion unterstützt. Bakamo ist ein Beratungsunternehmen, das Diskussionen von Menschen weltweit in den sozialen Medien analysiert. Dazu werden Online-Gespräche für Marken, Regierungsbehörden, Stiftungen und NGOs interpretiert. >>> Mehr zur Methodik
Rainer Faus
pollytix strategic research
"Nachhaltigkeit und die ökologische Transformation sind die Herausforderungen unserer Zeit, und heute entscheidet sich, wie wir uns ins Zukunft aufstellen. Diese Mammutaufgabe kann nur bewerkstelligt werden, wenn essenzielle Teile der Gesellschaft mitgenommen werden. Meinungsforschung ist unerlässlich, um (gesellschafts-)politische Entscheidungsträger:innen zu informieren, wie die Bevölkerung in diesem Bereich 'tickt', wie der Informationsstand in verschiedenen Segmenten ist, welche Sorgen und Hoffnungen Menschen mit Transformation verbinden und wie Bevölkerungssegmente angesprochen werden müssen. Als spezialisiertes Institut für gesellschaftspolitische Fragestellungen liefern wir diese Informationen durch unsere Forschung."
Volker Greger
Publicis Media
"Nachhaltigkeit ist eines der wichtigsten Zukunftsthemen, denn Klimaschutz geht uns alle an. Wir alle können dazu beitragen, dass die Umstellung auf eine klimaschonende Lebensweise gelingt. Marktforschung kann diesen Transformationsprozess begleiten. Mit der Bereitstellung verlässlicher Daten lässt sich das Spannungsverhältnis zwischen nachhaltiger Lebensweise und persönlichen Vorlieben und mögliche Lösungen aufzeigen. Objektivität und Neutralität helfen, den Dialog zwischen Politik, Wirtschaft und Konsumenten zu fördern, um die Entscheidungsprozesse zu unterstützen."
Jonathan Heinemann
horizoom
"Als Dienstleister und Arbeitgeber in der Marktforschungsbranche verfolgen wir zwei Nachhaltigkeitsziele: Wir wollen, zum Beispiel mit unserem horizoom-Wald, einen messbaren Beitrag zum Klimaschutz leisten, und darüber hinaus vertrauenswürdige und verlässliche Beziehungen zu Panelisten, Mitarbeitenden und Auftraggebern fördern, um auch in Multikrisenzeiten belastbare Daten zu generieren, die informierte Entscheidungen ermöglichen. Mit unserem Motto #peoplefirst unterstreichen wir die Bedeutung von Partnerschaften auf Augenhöhe als Fundament für nachhaltiges unternehmerisches Handeln."
Herbert Höckel
moweb
"Ohne Nachhaltigkeit ist alles nichts!Ich bin nicht nur Marktforscher von Beruf, sondern auch aus Berufung. Wir fühlen täglich den Puls der Menschen in Gesellschaft, Wirtschaft und Politik. Mit den von uns erhobenen Daten und Insights nehmen wir eine wichtige Steuerungsfunktion ein, auch und gerade, wenn es um die Transformation zu mehr Nachhaltigkeit unseres gesellschaftlichen Daseins geht. Damit ist eine große Verantwortung verbunden. Eine Verantwortung, die ich persönlich auch in Zukunft mit größter Gewissenhaftigkeit und im Sinne einer nachhaltig positiven Zukunft der gesamten Branche wahrnehmen möchte."
Prof. Dr. Renate Köcher
IfD Allensbach
Die Allensbach-Chefin Renate Köcher wird in der Politik gehört – übrigens ebenso wie Rheingold-Chef Stephan Grünewald. Beide zusammen haben die Top-Scores bei der Bakamo-Studie erreicht. Die Beforschung und Mitnahme der Bevölkerung ist ihr ein Anliegen. In der FAZ vom Mai 2023 schrieb sie in einem eigenen Beitrag: „Das Ziel Klimaschutz durch die Umsteuerung auf regenerative Energien zu befördern, wird von der Mehrheit nach wie vor unterstützt.“ Allerdings gibt sie zu bedenken: „Einigkeit über die Ziele und Notwendigkeit von Transformationsprozessen bedeutet nicht, dass konkrete Beschlüsse zur Umsetzung automatisch breite Akzeptanz finden.“ Die Formulierung von Zielen erfordere, so die oberste Sozialforscherin Deutschlands, dass die Konsequenzen für die Betroffenen geprüft werden. Wenn dies nur unzureichend geschehe, seien Widerstand und Vertrauensverluste programmiert. Fazit: Sie weist heute schon mit ihrer Forschung der Politik den Weg in Sachen Nachhaltigkeit.
Stephan Grünewald
rheingold Institut
Er ist nicht nur ein beachteter Psychologe und Marktforscher in Politik und Öffentlichkeit, sondern auch Persönlichkeit des Jahres 2024. Grünewald hat zudem das Bakamo-Ranking haushoch gewonnen. Sein Statement: "Die Marktforschung hat die Aufgabe, die Chancen und Barrieren bei der Transformation zu einer nachhaltigen Gesellschaft aufzuzeigen. Mit der Nachhaltigkeit ist vor allem die konservative und selbstbezügliche Sehnsucht verbunden, dass die Welt so bleibt, wie man sie seit Kindertagen kennt. Das führt jedoch zum Nachhaltigkeits-Paradox: Die Welt bleibt nur, wie wir sie kennen, wenn wir bereit sind, uns zu verändern. Wie das gelingen kann, versuche ich in meinen Beiträgen aufzuzeigen."
Olaf Hofmann
SKOPOS
"Wir Marktforscher können an entscheidenden Stellen maßgeblichen Einfluss nehmen, ob und wie stark Aspekte wie Nachhaltigkeit und Reduktion von Treibhausgasemissionen im Forschungsalltag berücksichtigt werden. Fast alle Kunden beschäftigen sich nämlich intensiv damit, wie man Kaufentscheider dazu bringt, ökologische Aspekte stärker bei Kaufentscheidungen zu berücksichtigen. Dabei unterstützen wir mit klassischer Insights-Arbeit: Was sind die Treiber, wie sind Kunden zu segmentieren und anzusprechen? Umweltaspekte können und sollten in vielen Studien eine zentrale Rolle spielen, und manchmal erinnern wir daran und erweitern die Ziele eines Forschungsprojektes auch nach Beauftragung. Darüber hinaus unterstützen wir NGOs mit vergünstigten Preisen und ermöglichen so Forschung, die es sonst nicht gegeben hätte."
Ines Imdahl
rheingold salon
"Den größten Einfluss auf gesellschaftlichen Wandel hat die Gruppe der Gleichgültigen. Als Marktforscher können wir eine nachhaltige, demokratische Gesellschaft jedoch aktiv mitgestalten. Ich möchte die Menschen und Unternehmen „umbegeistern“ mit Marktforschungs-Zusammenhängen, die überraschen und Vorschlägen, die keinen Verzicht, sondern Spaß bedeuten. Aus meiner Sicht ein neuer Forschungs-Geist, der helfen kann, die Welt zu retten."
Dr. Florian Kerkau
Goldmedia
"Bei Goldmedia hat das Thema eine so große Bedeutung, dass wir gemeinsam mit renommierten Wissenschaftlern und Wissenschaftlerinnen ein Nachhaltigkeitsaudit (nachhaltigkeitsaudit.org) konzipiert haben. Es ermöglicht Zielgruppen aus dem Dienstleistungssektor, ihre Geschäftstätigkeit im Sinne der Nachhaltigkeit zu prüfen und das eigene Engagement sichtbar zu machen – einfach, schnell und kostengünstig."
Kerstin Klär
[Q] Agentur für Forschung
"Nachhaltigkeit ist der Schlüssel zu einer lebenswerten Zukunft! Und wir müssen uns im Klaren darüber sein, dass wir unsere Lebensweise und Art zu wirtschaften in den kommenden Jahren verändern müssen, um unsere Freiheit, unsere Sicherheit und unseren Wohlstand zu sichern. Wandel ist kein Selbstläufer. Als Forscherin habe ich die Möglichkeit, mit Unternehmen und Verbraucher:innen an einer gemeinsamen Vorstellung von einer positiven Zukunft zu arbeiten, Transformationsprozesse zu begleiten, innovative Lösungen zu fördern und so Wandel voranzutreiben."
Andreas Knappstein
Bilendi & respondi
"Marktforschung ist der Wegbereiter zukünftiger Nachfrage und damit auch ein Förderer von Nachhaltigkeit, denn diese wird eine unbestreitbare Voraussetzung unseres zukünftigen Konsums sein. Ich selbst möchte Vorbild sein für Mitarbeitende, Kunden und Partner. Das reicht von Kleinigkeiten im Alltag bis hin zu weit reichenden Entscheidungen. Ich freue mich, dass wir als Branche das Thema gemeinsam anpacken."
Jens Lönneker
rheingold salon
"Nachhaltigkeit als Ziel ist weitgehend unstrittig. Die Wege dorthin aber schon. Und ein richtiges und sinnvolles Ziel bedeutet noch lange keine breite Akzeptanz. Die Marktforschung kennt aber Wege, um Menschen bei der Umsetzung von Nachhaltigkeitszielen erfolgreich mitzunehmen. Daher finde ich, dass Marktforschung einen extrem wertvollen Beitrag bei der Transformation in eine nachhaltige Gesellschaft leisten kann."
Dirk Martens
House of Research
"Marktforschung spielt mit ihren analytischen Fähigkeiten eine zentrale Rolle bei der Transformation zu einer nachhaltigen Gesellschaft. Neben dem Sparen von Energie und Materie muss für uns als Branche Nachhaltigkeit auch darin bestehen, noch stärker auf Qualität zu setzen. Schnell und billig ist nicht nur teurer, sondern auch ein Verbrauch von Zeitressourcen, die wir so viel sinnvoller zum Wohle von Kunden und Gesellschaft einsetzen können."
Dr. Andreas Neus
Nürnberg Institut für Marktentscheidungen
"Die Entscheidungen von Konsumenten und Unternehmen können die Transformation voranbringen. Klar ist: Viele Verbraucher möchten nachhaltig einkaufen, viele Anbieter nachhaltiger produzieren. Eine Hürde ist die Informationslage: wie können Konsumenten wirklich nachhaltige Angebote erkennen? Und wie gelingt es Unternehmen, höhere Produktionskosten zu decken? Die Markt- und Sozialforschung kann dafür belastbare Antworten liefern."
Ulrike Niedergesäß
imug research
"imug research führt Stakeholder- und Marktanalysen durch. Dabei geht es um unsere Themen Nachhaltigkeit und Kundenorientierung. Mit Gründung des imug 1992 stehen im Fokus unserer Projekte das gesellschaftlich verantwortliche Handeln – heute würde man von „Sustainability“ oder Nachhaltigkeit sprechen. CSR und Marktforschung gehören für uns für belastbare Wesentlichkeitsanalysen ohnehin zusammen. Nachhaltigkeit muss vom gesamten Unternehmen gelebt werden. Wenn der Service, wenn die Kundenorientierung nicht stimmen, stimmt die Nachhaltigkeit auch nicht."
Sören Ott
ShopperExpress
"Mit Nachhaltigkeit greift der BVM ein Thema auf, das mich als Marktforscher und Mensch stark beschäftigt. Damit Nachhaltigkeitsstrategien erfolgreich sind, ist intelligente Marktforschung gefragt. Diese ist in der Lage, wertvolle Zielgruppen-Insights zu generieren, die richtigen Hebel für engagierte Unternehmen zu identifizieren und bei der (kommunikativen) Umsetzung zu begleiten. Sind nachhaltige Ansätze kein Selbstzweck, sondern Treiber für ökologisch und sozial verantwortliches Innovationspotenzial, entsteht – mittels Marktforschung – eine neue Perspektive für nachhaltiges Wachstum und unseren Planeten."
Dr. Christoph Preuß
Ipsos Deutschland
"Die Marktforschung gestaltet die nachhaltige Transformation aktiv mit. Bei Ipsos fördern wir positive Veränderungen durch Daten und Insights, von denen Firmen, NGOs und Politik profitieren. ESG-Themen haben bei uns und unseren Kunden eine hohe Priorität. Wir sehen aber auch eine gesellschaftliche Verpflichtung: Viele Studienergebnisse stellen wir pro Bono zur Verfügung. Dies hilft Missverständnisse aufzuklären und den Weg zu einer nachhaltigeren Gesellschaft zu ebnen."
Stefan Ruthenberg
mindline
"Nachhaltigkeit bedeutet für uns in erster Linie zufriedene Mitarbeiter:innen und faire partnerschaftliche Beziehungen zu Lieferanten – auch unter digitalen Bedingungen. Sozusagen der hanseatische Kaufmann reloaded. In einer Partnerschaft lassen sich gelegentliche Probleme leichter lösen, und Erfolge bringen mehr Spaß. Zufriedene Mitarbeitende sparen Geld, sind leistungsbereiter und steigern so das Glücksempfinden bei Kunden. Ein Triple-Win! Als Branche können wir Kunden beraten, die Verbraucherakzeptanz von nachhaltigen Produktinnovationen zu stärken – jenseits von Erwünschtheit, nämlich durch Identifikation und Kopplung an einen persönlichen Benefit."
Christian Thunig
INNOFACT
"Die Transformation hin zu einer nachhaltigen Gesellschaft ist einer der Augenblicke, bei der die Markt- und Sozialforschung eine tragende Rolle spielt und dies selbstbewusst nach außen tragen kann und darf. Es steht nichts weniger als die Neuvermessung der Welt an – gesellschaftlich, wirtschaftlich und politisch. Das mitgestalten zu können ist uns und mir ein Anliegen und eine große Verantwortung."
Bernd Wachter
Psyma
"Markt- und Sozialforschung decken gesellschaftliche Entwicklungen auf, etwa das seit vielen Jahren zunehmende Umweltbewusstsein und die daraus resultierenden Verhaltensänderungen von Konsumenten. Die sich daraus ergebenden Anforderungen an Produkte und Dienstleistungen müssen bei der Innovationsforschung berücksichtigt und herausgearbeitet werden. Darüber hinaus müssen Institute selbst als gutes Beispiel fungieren, nachhaltig wirtschaften und dies auch kommunizieren."
Thomas Wagner
Heinze
"Als „Urgestein“ der Baumarktforschung befragen wir alle Zielgruppen in der Baubranche, analysieren die Bautätigkeit und erstellen Bauprognosen. In der Kombination von Primär- und Sekundärforschung sind wir besonders stark, denn da ermitteln wir, ob und wie Gebäude energetisch saniert werden.
Über unsere Architects´ Darling Awards geben wir den Architekten eine starke Stimme, indem wir ihnen die Möglichkeit geben, die Produkte und Leistungen der Bauindustrie differenziert zu bewerten. Der Nachhaltigkeit wird hier besonders Rechnung getragen."
Martina Winicker
IFAK
"Die Verantwortung für mehr Nachhaltigkeit liegt bei vielen Parteien mit unterschiedlichen Interessen – bei Herstellern, Regierungen, Interessengruppen und bei jedem Verbraucher. Genau da kommt uns Marktforschern eine wichtige Rolle in der Transformation zur nachhaltigen Gesellschaft zu. Wir sind es nämlich, die mit Forschung zu Einstellungen, Bedürfnissen und Präferenzen und zu vorhandenen Barrieren und Missverständnissen für die notwendigen Insights in diesem heterogenen System sorgen. Denn nur dieses Feedback und das Wissen um die jeweils anderen Parteien schafft die Grundlage für eine Zusammenarbeit, die Nachhaltigkeit erst möglich macht. Warum ich dazu Stellung beziehe? Ganz einfach, Nachhaltigkeit fängt bei jedem einzelnen von uns an – und zwar im Kopf durch Änderung der bestehenden Prämissen. Alles, was danach folgt, ist gar nicht mehr so schwer."
Dirk Ziems
concept m
"Die Transformation zu mehr nachhaltigen Formen des Wirtschaftens und Konsumierens ist eine unaufschiebbare Aufgabe. Unser Beitrag als psychologische Marktforscher ist es, die tieferen motivationalen Treiber und Barrieren zu entschlüsseln, die Akzeptanz für Einstellungs- und Verhaltensänderungen fördern. Dazu weist die morphologische Tiefgenpsychologie wichtige Perspektiven auf, weil sie die zentralen unbewussten Beweggründe der Konsumenten versteht."