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Rat der Deutschen Markt- und Sozialforschung: Die Beschwerdebilanz 2022 05.07.2023 / Branchennews

Qualität und Redlichkeit – dafür steht der Rat der Deutschen Markt- und Sozialforschung. Der Rat sorgt für die Einhaltung der Berufsgrundsätze und Standesregeln in der Branche durch Prüfung von Beschwerden und konsequente Sanktionierung von Verstößen. 2022 hat der Rat sechs Beschwerden und drei Wiederaufnahmeverfahren bearbeitet. Daraus sind eine Missbilligung und ein Hinweis entstanden. Die Zahl der Beschwerden ist rückläufig, sie werden jedoch immer komplexer und aufwändiger.

2022 wurden sechs Beschwerden eingereicht. Davon wurden zwei inhaltsgleiche Beschwerden zu einem Fall zusammengefasst. Ein Großteil der Klagen kam von Teilnehmenden an Online-Access Panels, wenn Incentives nicht ausgezahlt wurden, das Konto gesperrt wurde oder der Umgang mit den Panelisten bemängelt wurde. Hinzu kam ein Fall, in dem beklagt wurde, dass ein längeres Interview als Qualifizierung bezeichnet und daher nicht vergütet wurde. Auch andere Bereiche wie die Durchführung von Scheintests oder die Qualität von Umfrageergebnissen waren Gründe für eine Beschwerde. Darunter war ein Verfahren, für das eine mündliche Verhandlung einberufen wurde. In der Regel werden Verfahren schriftlich entschieden. In drei Fällen wurde das Ergebnis eines Beschwerdeverfahrens von einer der Parteien nicht akzeptiert, was zu Wiederaufnahmeverfahren führte.

Insgesamt konnten sieben Verfahren abgeschlossen werden. Zwei Beschwerden wurden als unbegründet zurückgewiesen, zwei Beschwerden führten zu einer Einstellung des Verfahrens, in zwei Verfahren wurden eine Missbilligung sowie ein Hinweis ausgesprochen, in einem Fall erfolgte die Rücknahme der Beschwerde. Ein Fall ist über das Jahresende hinaus noch in der Bearbeitung.

2022 gab es deutlich weniger Beschwerden als im Jahr zuvor und in etwa so viele wie 2020. Der Rückgang der Beschwerden geht jedoch einher mit einem anhaltenden Trend komplexer und damit auch zeitaufwändiger Verfahren sowie der Einbeziehung von Juristen durch die Beschwerdegegner und erstmalig auch von Gutachtern.

Beschwerden aus dem Bereich telefonischer Umfragen gingen zurück, wenngleich es weiterhin eine Reihe von Wünschen nach Sperrung von Telefonnummern gab.

Die Servicestelle unter der Leitung von Hartmut Scheffler und Andreas Bruckert verzeichnet seit Aufnahme ihrer Tätigkeit 2021 bisher acht Anfragen. Die Servicestelle bietet für die Beschwerdeführer wichtige Hilfestellungen. Damit soll die Hemmschwelle für die Einreichung von Beschwerden gesenkt werden.

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